ÜBERSEeHEN – Auf (post)kolonialer Spurensuche in Duisburg Ausstellung

Was verbindet Duisburg mit der Kolonialzeit? Diese Frage beantwortet das Zentrum für Erinnerungskultur mit der Ausstellung „ÜBERSEeHEN. Auf (post)kolonialer Spurensuche in Duisburg“, die ab dem 8. Dezember im Kultur- und Stadthistorischen Museum zu sehen ist. Die Ausstellung untersucht die Verflechtungen der Stadtgeschichte mit dem Kolonialismus und seinen bis heute spürbare Auswirkungen. Viele der kolonialen Spuren wurden lange in Deutschland und Duisburg übersehen, ignoriert und verdrängt. Daher werden auch die Verbindungen zwischen der kolonialen Vergangenheit und heutigen rassistischen Strukturen in der Ausstellung thematisiert. „Wir haben mit mehreren künstlerischen Interventionen dafür gesorgt, dass die Lebenswelt Schwarzer Duisburgerinnen und Duisburger ein fester Bestandteil der Ausstellung ist und nicht übersehen wird“, erklärt Naomi Dibu, die als kuratorische Assistentin intensiv an der Ausstellung mitgewirkt hat. Die Ausstellung ÜBERSEeHEN versteht sich vor allem als Angebot, um einen mutigen Raum zu schaffen, in dem der Dialog zwischen Duisburgerinnen und Duisburgern gefördert wird. „Die Ausstellung will Leerstellen in der Stadtgeschichte sichtbar machen und von Rassismus benachteiligte Menschen in den Fokus rücken“, erklärt Co-Kuratorin Carmen Simon Fernandez. Die Schau bietet nicht nur einen tiefen Einblick in die Duisburger Stadtgeschichte, sondern fordert die Besucher zu einer kritischen Reflexion über die Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart heraus. Begleitend gibt es ein Programm mit Führungen, Workshops, Lesungen und Konzerten. Die Ausstellung ist bis zum 30. November 2025 in der Tarık-Turhan-Galerie des Museums zu sehen.

Begleitend gibt es ein Programm mit Workshops, Lesungen und Konzerten, sowie Führungen mit den beiden jungen Wissenschaftlerinnen Naomi Dibu und Carmen Simon Fernandez, die maßgeblich an der Ausstellung mitgewirkt haben.

Darüber hinaus stehen jeden Sonntag von 11-15 Uhr sogenannte „Livespeaker“ im Museum zur für Fragen und Auskünfte zur Verfügung, und kommen mit Besucher*innen ins Gespräch .

ÜBERSEehen – Pädagogisches Angebot im Rahmen der Ausstellung

Im Rahmen der Ausstellung des Zentrums für Erinnerungskultur bieten wir einen Workshop für Schüler*innen an. Die Teilnehmenden lernen mehr über die koloniale Vergangenheit und deren Spuren in Duisburg. Bei genauem Hinsehen erkennen wir auch in unserem Alltag viele Verbindungen zur Kolonialgeschichte. Die Schüler*innen suchen nach historischen Spuren, deren Folgen oft noch spürbar sind, aber meist ignoriert werden.

In dem vierstündigen partizipativen Workshop erfahren sie viel über unerzählte Stadtgeschichte und wie koloniale Strukturen in Rassismus und Diskriminierung weiterwirken, aber auch wie Protest zur Stärkung einer solidarischen Stadtgesellschaft beitragen kann.

Ansprechpartnerin: Christa Frins c.frins@stadt-duisburg.de

Wanderausstellung „Look At Us! Galerie der Schwarzen Vorbilder & Held*innen in Deutschland“

Ausstellung

Die Wanderausstellung präsentiert 29 Portaits Schwarzer Menschen, die als Vorbilder für Kinder, Jugendliche und Erwachsene dienen können. Die Ausstellung wird von einem Katalog begleitet, der die Biografien der vorgestellten Personen näher beleuchtet.
In Duisburg wird dabei besonders Austen Peter Brandt hervorgehoben. Der Duisburger war als Schwarzer Pfarrer über drei Jahrzehnte in der Gemeinde Walsum-Aldenrade tätig. Er hat den Verein Phoenix e.V. gegründet, mit dem er seit vielen Jahren Anti-Rassismus-Trainings veranstaltet. Für sein Engagement erhielt er das Bundesverdienstkreuz und den Aachener Friedenspreis.

Ansprechpartnerin: Christa Frins c.frins@stadt-duisburg.de

ÜBERSEehen – Digitaler Audiowalk

Digitales Angebot

In Zusammenarbeit mit Exile e.V. wurde ein digitaler Audiowalk erstellt. An sechs Audiostationen in der Innenstadt erfährt man mehr über koloniale Spuren in Duisburg.

Ob beim Spaziergang durch die Innenstadt oder bequem auf der Couch: in 10-15minütigen Audiobeiträgen gibt’s spannende Informationen über die kolonialen Verflechtungen Duisburgs, aufbereitet im Format eines Radio-Features.

Teilnahmelink: www.duisburg.colonialtracks.de

Spieglein, Spieglein…

MUSIK_POESIE_TANZ_BILDER

mit Künstlerinnen aus Duisburg, der Türkei, Kurdistan, Sri Lanka, dem Iran

Sie erzählen, jede auf ihre Weise, was sie bewegt, von ihren Erfahrungen, Ungerechtigkeit und Zorn, Solidarität und Widerstand, von Angst und Hoffnung, Flucht, Mut und Aufbruch.

Sie sind Schwestern, Mütter, Geliebte und Liebende – und viel mehr als „fruchtbares Empfangen, Sorge, lebendige Hingabe“, wie Papst Franziskus jüngst formulierte.

Sie sind Haare, Haut, Hunger nach Leben, Kämpferinnen für FREIHEIT, Gleichheit und Menschlichkeit. Ihre Kunst ist Spiegel ihrer Lebenswelten und zugleich Ausdruck ihrer persönlichen Kraft und ihres Wunsches nach Veränderung.

Sie sind beeindruckende Frauen und Künstlerinnen, die sich in ihrer Vielfalt bereichern, neue Töne anschlagen und gemeinsam Stärke zeigen.

Veranstaltungsort: KOM’MA-Theater Schwarzen-berger Str. 147, 47226

https://www.kommatheater.de